Fußnägel und Chemotherapie

Fußnagelpflege, Nagellack und Nagelveränderungen bei Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung von hauptsächlich Krebserkrankungen. Die Medikamente enthalten Mittel, welche besonders gezielt auf schnell wachsende oder sich teilende Zellen wirken. Das verhindert, dass sich der Krebs weiter ausbreitet, da Tumorzellen empfindlich auf eine Störung der Zellteilung reagieren.

Leider werden durch das Verfahren auch andere, gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen, die sich schnell teilen. Hierzu zählen unter anderem die Haarwurzelzellen, weshalb es bei einer Chemotherapie immer zu mehr oder weniger starkem Haarausfall kommt. Die Nagelzellen sind denen der Haare recht ähnlich, was sie ebenso anfällig macht, so dass sich die Nägel an Händen und Füßen verfärben, verformen oder sogar ablösen können.

Chemotherapie – Fußnägel lösen sich

Durch die Wirkung der Medikamente kann es vorkommen, dass die Nägel sehr brüchig und spröde werden, so dass gegebenenfalls kleine Stöße ausreichen, um sie zum Einreißen oder sogar Ablösen zu bringen. Auch, wenn es an den Füßen nicht so offensichtlich ist wie an den Händen, leiden die meisten Betroffenen sehr darunter, wenn sich die Fußnägel lösen. Nicht nur, dass es optisch nicht ansprechend aussieht, auch können die beschädigten oder gelösten Nägel zu Schmerzen und damit Behinderungen im Alltag führen.

Aus diesem Grund sollte man von vornherein versuchen, etwas entgegenzuwirken, indem man die Nägel möglichst kurz hält und sie sowie die umliegende Haut besonders gut pflegt. Gerade an den Füßen ist die Gefahr einer Infektion erhöht (zum Beispiel Nagelpilz), was durch Beschädigungen der Nagelplatten noch verstärkt wird.

Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt kann auch ein Überzug mit UV-Gel sinnvoll sein. Es schützt die Nägel vor dem Brechen oder Einreißen, so dass sie so gut wie möglich erhalten bleiben.

Solch eine Modellage sollte unbedingt von einem fachkundigen Nagel- oder Fußpflegestudio durchgeführt werden.

Fußnägel nach der Chemotherapie

Eine Chemotherapie dauert meist mehrere Monate, in denen sich die diversen körperlichen Änderungen äußern. Nach Absetzen der Medikamente kann es einige Zeit andauern, bis sich der Körper wieder regeneriert hat. Gerade im Bereich der Nägel ist hier viel Geduld gefragt. Durch das nun wieder normale Zellwachstum sollten sie zwar auch wieder wachsen wie üblich, jedoch benötigen Nägel dazu eben ihre Zeit.

Fingernägel wachsen schließlich nur knapp 1 mm in der Woche; Fußnägel brauchen mit 0,5 mm im Monat wesentlich länger

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Um brüchige Nägel während und nach einer Chemo möglichst gut in den Griff zu bekommen, kann die Einnahme von hochdosiertem Vitamin H helfen. Eventuell ist es auch ratsam, in den folgenden Monaten regelmäßig zu einer professionellen Fußpflege zu gehen, die sich fachkundig um die Nägel kümmern kann.

Nägel lackieren bei Chemotherapie

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, sich die Nägel während einer Chemotherapie zu lackieren; ob es allerdings ratsam ist, darüber lässt sich streiten. Vorrangig sollte es vom jeweiligen Zustand der Nägel abhängig gemacht werden. Die Nagelveränderungen zeigen sich meist erst nach einer gewissen Zeit der Medikamenteneinnahme, so dass gerade zu Beginn der Therapie noch keine Probleme zu erwarten sind.

Sind die Nägel bereits beschädigt, brüchig oder rillig, bedürfen sowohl sie als auch die umliegende Haut sehr viel Pflege, was sich durch Nagellack etwas schwieriger gestalten könnte. Außerdem kann Nagellackentferner die ohnehin schon strapazierten Nagelplatten und empfindliche Haut noch mehr reizen. Hier liegt es also im Ermessen des Betroffenen, ob er sich die Nägel lackiert oder nicht.

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