Medizinische Fußpflege / Podologie

Medizinische Fußpflege: was wird gemacht?

Die Medizinische Fußpflege, beziehungsweise Podologie, ist ein Gesundheitsfachberuf und wird meist als „nichtärztliche Heilkunde am Fuß“ definiert. Dadurch unterscheidet sie sich deutlich von der Kosmetischen Fußpflege, bei der es hauptsächlich um das optische Verschönern der Füße und Zehennägel geht, sowie dem Beheben von kleineren Makeln, wie etwa Hornhaut oder Hühneraugen.

Ein Podologe verfügt über umfangreiches Fachwissen und arbeitet an erkrankten Füßen; sowohl im therapeutischen als auch im präventiven Sinne. Die Behandlungen erfolgen in vielen Fällen in enger Absprache mit Chirurgen, Ärzten, Orthopäden und Krankengymnasten.

Die Aufgaben in der Medizinischen Fußpflege sind sehr umfangreich und betreffen sämtliche Methoden, um Erkrankungen der Füße und Fußnägel möglichst gut behandeln oder beheben zu können. Vor einer Behandlung erfolgt zunächst immer eine umfassende Anamnese und Bestandsaufnahme. Im Anschluss wird ein passender Behandlungsplan erstellt, nach welchem in der folgenden Zeit vorgegangen werden kann. Eine sorgfältige Desinfektion gehört ebenfalls zu den wichtigsten Arbeitsschritten.

Was gemacht wird, ist unter anderem das Behandeln von Nagelveränderungen, wie Rollnägeln, eingewachsenen Nägeln, das Korrigieren von deformierten oder verdickten Nägeln (wie etwa aufgrund einer Pilzinfektion), das Anlegen von Spangen zur Korrektur und das richtige Schneiden und Kürzen. Auch das Rekonstruieren von Fußnägeln, die sogenannte Nagelprothetik gehört dazu. Die Behandlung bei Hautveränderungen betrifft vor allem Warzen, Hühneraugen, sowie starke Hornhaut und Schwielen und spezielle Heilmethoden bei Infektionen oder Entzündungen.

Weitere Aufgaben sind spezielle Techniken zum Schutz vor Reibung oder Druck, leichte Massagen der Unterschenkel und Füße, besondere Verbandstechniken (Kompression und Taping), die Entlastung schaffen und die patientenbezogene Beratung zur Pflege und Vorbeugung von Beschwerden.

Preise / Kosten für Fuß-Nagelpflege?

Der Preis für eine medizinische Fußpflegebehandlung kann je nach Art und Dauer etwas variieren, liegt aber in den meisten Fällen um die € 25,00 bis € 30,00. Liegt eine medizinische Notwendigkeit für eine regelmäßige Behandlung vor, die auch so vom Arzt erkannt und verordnet wird, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Podologen. Dies betrifft vor allem Diabetiker, da sie viel häufiger an Pilzinfektionen leiden als gesunde Menschen, sowie an empfindlicher Haut und Problemnägeln. Aber auch Menschen, die an anderen Erkrankungen leiden, können eventuell mit einer Kostenübernahme oder -beteiligung rechnen.

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Ist Medizinische Fußpflege bei Nagelpilz sinnvoll?

Leidet man unter Nagelpilz, kann ein regelmäßiger Besuch beim Podologen auf jeden Fall sinnvoll sein. Das gilt besonders dann, wenn die Infektion bereits weiter fortgeschritten ist. Einen leichten Befall bekommt man gut mit den üblichen Tinkturen und Crèmes in den Griff, doch ein lange nicht erkannter oder behandelter Pilz kann zu einigen Veränderungen der Nägel führen, wie etwa Verformungen, Rollnägeln, eingewachsenen Nägeln und beschädigten Nagelplatten.

Natürlich sollte auch weiterhin mit Medikamenten behandelt werden, doch um die Beschwerden und Beschädigungen, die der Nagelpilz verursacht hat zu beseitigen, kann die Behandlung vom Fachmann hier unterstützend wirken. Wie bereits beschrieben, leiden Diabetiker sehr häufig unter Pilzinfektionen und sollten deshalb nach Möglichkeit regelmäßig eine medizinische Fußpflege in Anspruch nehmen. In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse bzw. Krankenversicherung die Kosten für die Fußnagelpflege.

Ausbildung zur Medizinischen Fußpflege

Ebenso wie die Tätigkeitsfelder, ist auch die Ausbildung im Bereich der Fußpflege unterschiedlich. Während bei der kosmetischen Fußpflege meist nur Kurse besucht werden, die in Länge und Form variieren können, ist es bei der Medizinischen Fußpflege gesetzlich geregelt. Es erfolgt eine richtige Ausbildung, die in Vollzeit zwei Jahre, oder in Teilzeit maximal vier Jahre dauert. Im Anschluss findet eine staatliche Prüfung statt.

Diese Ausbildung muss an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule absolviert werden. Die Berufsbezeichnung „Podologe“ oder „Medizinischer Fußpfleger“ ist geschützt; es darf sich nur jemand so bezeichnen, der die entsprechende Ausbildung und Prüfung erfolgreich abgeschlossen hat.

Professionelle Fußpflege: was benötigt man?

Die in der professionellen Fußpflege verwendeten Arbeitsgeräte sind speziell für diesen Bereich entwickelt worden, so dass sich damit optimal arbeiten lässt. Viele Artikel sind bei Fachhändlern als themenbezogene Sets erhältlich, wie zum Beispiel Pakete mit Produkten zur Wundversorgung, für die Nagelprothetik oder für den Druckschutz.

Unerlässlich sind spezielle Instrumente, wie Nagel- und Hautscheren, Pinzetten, verschiedene Zangen, Instrumente zur Reinigung, zum Feilen oder Greifen. Sie sollten aus Edelstahl sein, so dass sie sich gut desinfizieren lassen.

Ebenfalls unverzichtbar ist eine elektrische Feile. Mit ihr lassen sich die Nagelplatten gründlich reinigen und von Nagelhaut befreien, die Nägel in Form bringen und verdickte, verhornte Stellen gut ausdünnen. Wichtig für den Gebrauch sind die passenden Aufsätze (Bits). Es gibt Diamantschleifer, welche aus rostfreiem Stahl oder Hartmetall bestehen. Auch für die Bearbeitung der umliegenden Haut gibt es spezielle Schleifer.

Die Fräser-Maschine sollte ein Profigerät mit entsprechender Leistung sein, da günstige Geräte häufig zu schwach sind. Speziell für den Podologie-Bereich gibt es Fräser mit integrierter Staubabsaugung, was sehr praktisch ist.

Desweiteren sind für den Medizinischen Fußpfleger ein Mundschutz und Handschuhe nötig, um sich selbst vor möglichen Infektionen zu schützen.

Auch Desinfektionsmittel sind zwingend erforderlich: für die Haut, für alle Flächen und für die Instrumente und Fräseraufsätze. So lässt sich die Übertragung von möglichen Keimen nahezu ausschließen.

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